Montag, Juli 14, 2008

Durchgestylt & Bärig


Ja, es gibt noch Wiener, die den Bierpapst nicht kennen.
Es werden aber weniger - gerade unter den U-Bahnbenutzern. Denn das VOR-Magazin hat Conrad Seidl in der Juli-Ausgabe an die erste Stelle der Eye-Catcher in Wien gewählt.

Freitag, Juni 08, 2007

Politiker als Marken


In der Tiroler Tageszeitung hat Carmen Baumgartner die Idee der "Marke ICH" aufgegriffen und unter dem Titel "Besser markant als beliebig" Politiker auf ihre Markenstärke abgeklopft. "Eine Marke gibt Vertrauen und ist unverwechselbar - das kann einem Politiker nicht schaden, sollte man meinen. Nur: Wann ist zu viel Marke-Sein hinderlich in der Politik, weil sie die eigentliche Sacharbeit in den Hintergrund drängt?"
Sie zitiert den Politikwissenschafter Fritz Plasser mit dem Hinweis, dass "die Botschaften das Relevante (sind), die Person ist das Mittel". Ohne Positionierung könne ein Politiker aber nicht existieren, da käme dann auch die Botschaft nicht hinüber.
Zwar würden sich alle Bürger fleißige Politiker wünschen, die zwölf Stunden am Tag über den Akten brüten und Problemlösungsstrategien entwerfen - wer sich aber wirklich so verhalte, habe keine Chance.

Sonntag, August 13, 2006

Aus dem Vorwort der neuen Ausgabe (Sommer 2006) der "Marke ICH"

Endlich wieder eine Neuauflage des Buches - mit vielen neuen Beispielen (und einem neuen Cover). Aus dem Vorwort:
Die Aktienhändler in den Büros rund um die Wall Street sind einander ähnlich; die Schuhputzer unten an der Ecke auch. Und doch gibt es welche, die erfolgreicher sind. An die man als erstes denkt, wenn man einen Rat sucht (oder, um noch
einmal im Bild zu bleiben: wenn man gepflegte Schuhe haben will). Diese Menschen, die einem als erstes einfallen, sind eben jene, die einem besonders markant erscheinen. Die eine Marke für eine spezifische Problemlösung ausgebildet haben. So wie das eben Markenartikler tun: Sie positionieren sich „on top of mind“, also ganz oben in der Liste der Problemlösungen und Problemlöser, die in den Hirnen ihrer Kunden abgespeichert sind. Denken Sie an ein Medikament, ein durstlöschendes Getränk oder an das Bezahlen mit Kreditkarte: Sehr wahrscheinlich sind die Marken Aspirin, Coca-Cola und Visa die ersten, die in den Sinn kommen. Wenn Sie einen Lieblingskellner in Ihrem Stammlokal haben, eine Friseurin oder einen Mechaniker, den Sie als einzigen an Ihr Auto heranlassen, dann wissen Sie schon, worum es sich bei der Marke ICH® handelt.
Dann kennen Sie offenbar schon Menschen, die aus dem einen oder anderen Grund markant für Sie sind. Die Marke ICH® ist allerdings ein Konzept, das über die Zufälligkeit hinausreicht, die Ihnen den Kellner oder die Friseurin ins Gedächtnis zurückruft. Es geht darum, im Hirn unserer Kunden oder potenziellen Kunden systematisch den ersten Platz in der Liste möglicher Lieferanten zu besetzen.
Wobei wir die Bezeichnung Kunde und Lieferant in diesem Zusammenhang bewusst sehr weit fassen wollen. Denn egal ob Sie selbst am Verkaufspult stehen oder weit hinten in der Buchhaltung sitzen; ob Sie Generaldirektor sind oder Praktikant – Sie werden immer etwas für Ihr Selbstmarketing tun müssen.
Wer einfach nur gut ist, macht einen Fehler. Sie werden eine Marke ICH® aufbauen müssen. Selbst wenn Sie es eigentlich nicht wollen: Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie schon eine mehr oder weniger gut entwickelte Marke haben, dass der Branding-Prozess weiter fortgeschritten
ist als es Ihnen bewusst ist oder vielleicht lieb sein kann. Branding, das ist das amerikanische Wort für Markenbildung. Es leitet sich von der Praxis der Viehzüchter her, ihren Rindern ein Brandzeichen aufzudrücken, das ein eindeutiges Bild vermittelt, wo das jeweilige Tier her ist. Wir selber neigen dazu, Menschen ebensolche Brandzeichen aufzudrücken – manche merken es, anderen ist gar nicht bewusst, dass ihnen ein Zeichen eingebrannt ist. Und vielfach haben sie keinen aktiven Einfluss darauf genommen, was das Zeichen über sie aussagt.
Gehen Sie sicherheitshalber davon aus, dass Ihnen bereits ein solches Branding verpasst worden ist. Dieses Buch hilft Ihnen dabei, herauszufinden, was andere bereits von Ihrer Marke wahrnehmen. Noch wichtiger ist aber, dass Sie darangehen, Ihre Marke ICH® aktiv zu gestalten und sicherzustellen, dass Sie selber kontrollieren, welche Brandzeichen mit Ihrer Person assoziiert werden.
Wir haben dieses Buch geschrieben, um Ihnen eine Brille aufzusetzen, durch die Sie die Welt – Ihre persönliche Umwelt – als markenorientiert verstehen können.
Wer versteht, was die Stärke von Marken ausmacht, kann auch mehr aus sich selbst machen.
Kann Die Marke ICH® entwickeln. Das ist kein fertiges Erfolgsrezept – wir werfen daher in diesem Buch vielfach Fragen auf, die jede Marke ICH® individuell beantworten muss.
Weil es ja auch keine fertigen Erfolgsrezepte für Colagetränke, Waschmaschinen, Luxusautos und Katzenfutter gibt. Aber wer in diesen Märkten bestehen will, muss sich ähnliche Fragen stellen. Muss eine klare Markenpersönlichkeit haben. Und wer auf dem Arbeitsmarkt bestehen will, auch. Uns gefällt, was Klaus-Dieter Koch dazu formuliert hat: „Marke ist ja auch ein Synonym für Geldverdienen und das ist ja nichts Ehrenrühriges. Dafür muss ich nicht ein Vermögen in die Werbung investieren. Ich muss nur zeigen, welche Spitzenleistungen ich anbiete und wie ich mich von meinen Mitbewerbern unterscheide. Marken baut man durch Leistung auf. Marke ist nicht Oberfläche. Viele verwechseln Marke mit einem Logo, das ist natürlich Unsinn. Eine Marke kann man sich vorstellen wie einen Akku: Erst durch die Leistung kommt da Energie hinein. Und irgendwann, wenn genug Energie vorhanden ist, kann man dann etwas anstecken.“
Wir glauben, dass es lohnt, Profil zu entwickeln, zu zeigen, wofür man steht.

Dienstag, Mai 16, 2006

Ein Prokurist als Marke

Berthold Porath, der Marketingmanager der Brauerei Ott im schwäbischen Bad Schussenried, ist dafür ein besonders gutes Beispiel: Neben seinem Full-Time-Job, in dem er unter anderem Deutschlands erstes Bierkrugmuseum aufbaute, entwickelte er wie viele andere Manager auch nach und nach eine viel beachtete Vortragstätigkeit – was er aber anders machte als die anderen ist die Vermarktung dieses Mehrwerts. Unter www.berthold-porath.de dokumentiert er seine Kompetenz, bietet neben hoch bezahlten Vorträgen auch Coaching und Lebensberatung an. „Beep (brain-energy-emotion-power)“ heißt es überall auf seiner Website, die rasch klar macht, dass dies nicht bloß das Hobby irgend eines beliebigen Angestellten ist – Berthold Porath, der unumwunden zugibt, aus der ersten Ausgabe dieses Buches viel für die Entwicklung seiner eigenen Marke ICH® gelernt zu haben, meint sehr ernst, wie er sich darstellt; selbst wenn er auf einem Foto mit Zylinder und auf dem anderen in der Lederhose zu sehen ist.
Wichtig ist, dass er seine Kompetenz und seine künstlerische Ader zur Selbstpräsentation seiner Marke ICH® nutzt: So gründete er mit drei anderen Jungunternehmern die Netzwerk Oberschwaben GmbH, in die er seine in Brauerei und Museum gesammelte Erfahrung als Event- und Kulturmanager einbringt. Für die Brauerei bedeutet das, dass ihr Prokurist Porath nach innen und außen immer stärker wahrgenommen wird: Wer so kompetente Mitarbeiter hat, muss selber ein kompetentes Unternehmen sein. Andererseits wird der Wert von Poraths eigener Marke ICH® dadurch gestärkt, dass er eben nicht nur im Netzwerk, sondern mit großem Engagement weiter in der renommierten Brauerei Ott tätig ist.Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, wenn sie das Spiel konsequent, ehrlich und mit dem nötigen gegenseitigen Respekt spielen.

Sonntag, Jänner 01, 2006

Markenbewußtsein in Brasilien


Mein Freund Reinhard Lackinger ist ein Beislwirt in Bahia. Eigentlich gebürtiger Steirer, der irgendwann in Brasilien geblieben ist. Er hat mir mit seinen Neujahrswünschen ein Kompliment geschickt, das mich ganz stolz auf Die Marke ICH gemacht hat: "Dein Buch: "Die Marke ICH" ist zu meiner Bibel geworden und merke jeden Tag, wie sehr all diese Ratschläge in meinem Hirn haften geblieben sind. Seit Jahren bin ich hier als "taverneiro" bekannt, an meinen roten Hosenträgern über dem weissen T-Shirt mit großem Bauch."

Sonntag, November 27, 2005

Die Marke ICH auf den Bermudas

Die Royal Gazette hat in ihrer Wochenendausgabe das Prinzip der Personal Brand - der Marke ICH - sehr treffend erläutert: "Take an organisation of 30 people. Of that group, there are sure to be one or two who are complete standouts, for various reasons, mind you not always good ones, but wherever they are, these people are in the forefront. Others, or most of us, labour and toil away in a corner cubicle and dress carefully and stylishly, and say the right things and do the right things and finish the right things on time. But we aren’t standouts."
Was macht aber aus, dass jemand als hervorragend empfunden wird?
Martha Myron, die Autorin der Story der Tageszeitung von den Bermudas, argumentiert: "Humans are uncomfortable with the unknown. Familiarity in foods, households, clothes, politicians, destinations is highly preferred, even if the choices are not terribly interesting. Brands are familiar, and even bad familiar brands will be purchased before good unknown brands. Brands are always about emotions that draw out powerful feelings in others, such envy, confidence in you. Nothing is more effective than a personal brand that says: “I’m the one to get it done for you!”"
Erste Regel: Visibility is more important than ability. Gut sein muss man sowieso - aber zuallererst muss man wahrgenommen werden, als gut wahrgenommen werden.
Wichtig ist, dass nicht nur die ganz bekannten Menschen - Film- und Fernsehstars, Politiker und Spitzensportler - mit ihrer Berühmtheit zu besseren Geschäfterfolgen kommen, sondern auch "einfache" Menschen wie Du und ich; die aber nicht wie Du und ich auftreten: "I’m a seriously inspired service salesperson named Mr. Mechanic Magic. Whatever it is, in your line of work, become the very best, and use your brand label every single chance you get. If you are the best mechanic around and keep calling yourself, Mr. Mechanic Magic, people will remember and trust you. You will become a brand!"

Donnerstag, November 24, 2005

Spott über Autofahrer, Spott über Bahnkunden?

Klar, dass die Bahn herausstellen muss, dass sie anders - womöglich: besser - ist als der ganze Individualverkehr. Aber das, was die ÖBB in ihrer neuen Werbekampagne zeigen, weckt womöglich falsche Assoziazionen.
Da putzt jemand in dem intern "Ferrari" genannten Spot roten Lack - und dann sieht man, dass es der eines Nahverkehrszuges ist. Ist ja eine ganz nette Idee, die Dummheit von Autofahrern in der Pflege ihres Spielzeugs auf die Schaufel zu nehmen - heraus kommt aber (was sich zumindest gelegentlich in der Realität auch zeigt): Die Züge der ÖBB sind so dreckig, dass die Fahrgäste am besten selber putzen sollten.
Nicht die beste Marken-Positionierung für "Bahn wirkt".