Dienstag, Jänner 04, 2005

Wellen schaffen jetzt die falschen Assoziazionen

Bilder gehören zum Stärksten, was bei der Schaffung einprägsamer Markenwelten eingesetzt werden kann. Zum Bild von Charlie Chaplin gehört etwa die Melone, das Bärtchen und der Spazierstock dazu. Ähnlich einprägsam sind Napoleons charakteristische Handhaltung auf der Brust oder Albert Einsteins zu Berge stehende Haare und Liza Minellis seit vielen Jahren unveränderter Haarschnitt.
Bei manchen Marken können aber die kraftvollen Assoziazionen plötzlich eine andere, kontraproduktive Wirkung bekommen, berichtet die Agentur pte unter Berufung auf das Wall Street Journal. Die Verwendung von Wellen oder ähnlichen kraftvollen Motiven ist in der Werbung an sich nichts Ungewöhnliches - eine Welle symbolisiert normalerweise Spaß und Aufregung. Nicht aber unmittelbar nach dem Tsunami in Südostasien - er hat unsere Wahrnehmung massiv verändert.
Der Finanzdienstleister American Express befürchtet durch eine aktuelle Werbung
einen massiven Imageschaden im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in Südasien. Ein aktueller TV-Spot mit einem berühmten Surfer und der Abbildung von sehr großen Wellen soll auf dem schnellsten Weg aus den US-Werbeblöcken zurückgezogen werden. Die Werbung läuft im TV und in Kinos.Auch Kraft Foods zieht die Konsequenzen aus dem Tsunami in Südasien. Eine Werbung mit einem Wellenmotiv für den Softdrink "Capri-Sonne" soll nicht mehr gezeigt werden.